Ich habe mich mit diesem Buch sehr schwer getan, einmal abgebrochen und jetzt beim zweiten Lesen war ich zwischendrin auch nicht immer davon überzeugt. Es ist kein locker, leichter Liebesroman, den man mal eben so wegliest. Für mich war das Lesen etwas mühsam, denn die Geschichte wird nicht linear erzählt.
Worum geht’s?
Kurz gesagt: um die Liebe zwischen Tomas und Teresa. Aber es geht um so viel mehr. Es geht um das, was die Liebe und das Leben ausmacht. Wie es der Titel sagt, geht es um das Wesen unseres Seins. Das lässt sich nicht so einfach erfassen.
Hier wird keine lineare Geschichte erzählt. Es gibt einen allwissenden Erzähler (der mir an manchen Stellen gehörig auf die Nerven gegangen ist) und dieser springt vor und zurück und schiebt philosophische, historische und politische Erklärungen ein. Und er sagt tatsächlich Dinge wie: „Gehen wir noch einmal zurück zu dem Nachmittag als Sabina den Spaziergang im Park unternahm …“
Aber: es lohnt sich!
Am Ende ergibt alles Sinn. Es schließt sich ein Kreis, von dem man am Anfang noch nicht einmal ahnt, dass er geöffnet wurde. Das Buch ist in sieben Teile geteilt, wobei sich der erste und zweite, dann der vierte und fünfte sowie der siebte Teil mit der Geschichte von Tomas und Teresa befassen. Im dritten Teil geht es um Sabina und Franz. Im sechsten Teil geht es auch entfernt um die beiden, aber mehr noch um die Frage „Was ist Kitsch?“
Es ist ein deutsches Wort, das mitten im sentimentalen neunzehnten Jahrhundert entstanden und in alle Sprachen eingegangen ist. Durch häufige Verwendung ist die ursprüngliche metaphysische Bedeutung verwischt worden: Kitsch ist die absolute Verneinung der Scheiße; im wortwörtlichen wie im übertragenen Sinne: Kitsch schließt alles aus seinem Blickwinkel aus, was an der menschlichen Existenz im Wesentlichen unannehmbar ist.
Es ist wirklich sehr schwierig, eine Inhaltszusammenfassung zu geben. Es geht um Liebe und Treue, um Sex und Begehren, um Untreue und Verrat, um das Leben und die Freiheit, um Glück und Unglück. Es geht um alles – die unerträgliche Leichtigkeit des Seins.
Nach Teil 1 hatte ich das Gefühl, wir wissen schon alles über Tomas und Teresa. Es gibt nichts mehr zu erzählen, es wird nicht gut ausgehen, kein Happy End. Etwas Verzweifeltes, Tragisches liegt auf dieser Liebe. Doch Spoiler: ich habe mich geirrt – es gibt noch so viel zu erzählen.
Wir alle halten es für undenkbar, dass die Liebe unseres Lebens etwas Leichtes, Gewichtsloses sein könnte; wir stellen uns vor, dass unsere Liebe ist, was sie sein muss; das ohne sie unser Leben nicht unser Leben wäre.


 
                             
                             
                            