Dieses Buch habe ich mir für meine Sommerleseliste als LGBTQ-Buch ausgesucht. Ich habe es aus der Bibliothek geliehen und nachdem ich es jetzt gelesen haben, bin ich froh zu wissen, dass es dort auch die beiden anderen Teile der Reihe gibt 😉
Worum geht’s
Eine junge Marsianerin flieht aus Ihrem konservativen Elternhaus und düst dann mit lesbischen Aliens, polyamorösen Reptiloiden und jeder Mange nicht-normativer Wesen durchs All. Schön schräge Ideen, interessante Wesen und Maschinen. Ich mag es bei Science-Fiction-Geschichten sehr, wenn die Gegebenheiten so beschrieben werden als wäre alles völlig normal. Es darf nicht albern wirken, dann kann ich nicht weiterlesen, aber das ist hier glücklicherweise nicht der Fall.
Wer eine actionreiche Handlung will, der wird hier wahrscheinlich nicht glücklich, aber wer eintauchen möchte in ein buntes und aberwitzig vielfältiges Universum, der ist genau richtig. Ganz allmählich lernt man die verschiedenen Figuren kennen und das Space-Schiff, die Wayfarer. Man fliegt mit ihnen zu einigen Orten der Galaktischen Union (GU) und erfährt so manches über die GU, ihre Geschichte und Politik. Und aus all dem entwickelt sich eine Handlung, die einige Überaschungen bereit hält und am Ende sogar Spannung.
Es geht um das Zusammenleben verschiedener Arten/Spezies, um Toleranz, um Liebe und Freundschaft, um Verständnis füreinander und die Akzeptanz von Andersartigkeiten und es geht um Menschlichkeit und die alte Frage: Warum tun wir uns gegenseitig nur so schreckliche Dinge an? Warum führen wir Kriege? Warum sind wir grausam? Und: Gibt es einen Ausweg?
Es gibt eine Spezies, die nur Töchter gebiert: Zunächst sind alle Grum weiblich. Im Laufe ihres Lebens werden sie dann irgendwann männlich und sind schließlich im hohen Alter neutral, irgendetwas dazwischen.
Die Wesen, die Becky Chambers hier erschaffen hat, fordern unsere Vorstellung von Binarität heraus. Es gibt mehr als Frau oder Mann, es gibt mehr als „normal“ und das ist wunderschön und bereichernd.
Alles, was dir bleibt Rosemary – und das gilt für uns alle – , ist das Streben, […] etwas Positives zu sein. Das ist eine Entscheidung, die jedes vernunftbegabte Wesen an jedem einzelnen Tag seines Lebens treffen muss. Das Universum ist das, was wir daraus machen. (Dr. Koch)
